Lege Dir ein paar Symbole zu oder Smilies für

              1. Deine anerkennenswerte Arbeit mit einem Kunden; was die konstruktiven Anteile Deiner Arbeit sind;
              2. das unerwünschte Gegenteil in einer Sitzung; was Du an Deiner Arbeitweise nicht leiden kannst.

Schaffe Dir ein Tagebuch für Deinen Arbeitskontext an und schreibe möglichst oft nach Sitzungen, Terminen, Gesprächen auf, was Du wahrgenommen hast,

              • wenn Du dem „Drang“ des „Helfersyndroms“ (1) oder allein einem Defizit- oder Pathologiemodell gefolgt bist, ohne auf einen Ressourcenansatz umzuschwenken, z. B. Symptom oder unerwünschtes Verhalten als Fähigkeit oder Bedürfnis.
              • wenn Du ein Verhalten oder Erleben eines Kunden als wünschenswert gewürdigt hast.

Wenn unter Euch jemand sein sollte, der oder die es ab und zu vorzieht, sich in der Arbeit machmal abzuwerten oder sich fertigzumachen oder sich schlecht zu fühlen oder erschöpft – hier ein Vorschlag von Gunther Schmidt:

  • Schreibe gewissenhaft die vertrauten und gewohnten Abwertungen und Selbstbeschuldigungen auf.
  • Lege das Aufgeschriebene in ein Schmuckkästchen und deponiere dieses an einem abgelegenen Ort Deiner Arbeitsstelle.
  • Erwischst Du Dich wieder einmal beim Abwerten oder Selbstbeschuldigen, gehe zum Deinem Schmuckkästchen und lies und ergänze das aktuelle Verhalten.

Ich ergänze mit dem Aspekt Gegenübertragung:

  • Reflektiere, ob die Quelle eher in Beziehungsmustern zu finden ist, die Dir (a) bestimmte Kunden präsentieren oder eher (b) in Deinen eigenen Beziehungsmustern.
  • Solltest Du nach einem Jahr noch unzufrieden mit Dir sein, suche Dir eine:n (zu a) Coach / Supervisor:in oder (zu b) eine:n Therapeut:in.

Merke: Wenn etwas wiederholt nicht läuft in der Arbeit mit einem Kunden, dann laß Dir etwas Anderes einfallen, als das bisher Gewohnte und Praktizierte.

50 Wege ein totes Pferd zu reiten (2)

  1. Wir besorgen eine stärkere Peitsche.
  2. Wir wechseln die Reiter.
  3. Wir behaupten „So haben wir das Pferd schon immer geritten.“
  4. Wir machen eine Fallbesprechung, um das Pferd zu analysieren.
  5. Wir besuchen andere Orte, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.
  6. Wir erhöhen die Qualitätsstandards für den Beritt toter Pferde.
  7. Wir bitten Kolleg:innen um Mithilfe, um das tote Pferd wiederzubeleben.
  8. Wir melden uns für eine Fortbildung an, um besser reiten zu lernen.
  9. Wir stellen Vergleiche unterschiedlicher toter Pferde an.
  10. Wir ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.
  11. Wir kaufen Leute von außerhalb ein, um das tote Pferd zu reiten.
  12. Wir schirren mehrere tote Pferde zusammen an, damit sie schneller werden.
  13. Wir erklären: „Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht doch motivieren könnte.“
  14. Wir machen zusätzliche Mittel locker, um die Leistung des Pferdes zu erhöhen.
  15. Wir machen eine Studie, um zu sehen, ob es billigere Berater gibt.
  16. Wir kaufen etwas zu, das tote Pferde schneller laufen lässt.
  17. Wir erklären, dass unser Pferd „besser, schneller und billiger“ tot ist.
  18. Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden.
  19. Wir überarbeiten die Leistungsbeschreibung für tote Pferde.
  20. Wir richten eine unabhängige Kostenstelle für tote Pferde ein.
  21. Wir besuchen teure Seminare um mehr über die Lebensgewohnheiten toter Pferde zu lernen.
  22. Wir tauschen das tote Pferd gegen eine tote Kuh aus.
  23. Wir beschäftigen externe Berater, die erklären, wer entlassen werden muss, um das tote Pferd preiswerter zum Traben zu bringen.
  24. Wir outsourcen das tote Pferd. Der Subunternehmer kann es wahrscheinlich besser reiten.
  25. Wir erstellen eine Powerpoint-Präsentation mit 150 Folien, die zeigen, was das Pferd könnte, wenn es leben würde.
  26. Wir erklären, dass ein totes Pferd von Anfang an unser Ziel war.
  27. Wir bilden eine neue Abteilung und integrieren alle toten Pferde um Synergien zu nutzen.
  28. Wir bringen das tote Pferd mit einem toten Reiter zusammen.
  29. Wir leugnen, jemals ein Pferd besessen zu haben.
  30. Wir wechseln den Pferdelieferanten.
  31. Wir suchen einen finanzstarken Partner und gründen zusammen mit dessen toten Pferden ein Joint Venture.
  32. Wir bringen die toten Pferde unter einem phantasievollen Namen an die Börse.
  33. Wir nennen das tote Pferd „Dead Horse Power“ und bieten es als neuestes Produkt auf dem Markt an.
  34. Wir tauschen das tote Pferd gegen ein anderes totes Pferd aus, das laut Prognose schneller läuft.
  35. Wir lassen den Stall renovieren.
  36. Wir schlagen dem Personalrat vor, Leistungsanreize für tote Pferde einzuführen.
  37. Wir starten einen internen Ideenwettbewerb zum Reiten toter Pferde.
  38. Wir weisen den Reiter an, sitzen zu bleiben, bis das Pferd wieder aufsteht.
  39. Wir überarbeiten die Dienstanweisung für das Reiten von Pferden.
  40. Wir lassen das Pferd schnellstens zertifizieren.
  41. Wir frieren das Pferd ein und warten auf eine neue Technik, die es uns ermöglicht, tote Pferde zu reiten
  42. Wir bilden einen Gebetskreis der unser Pferd gesund betet.
  43. Wir stellen das tote Pferd bei jemand anderem in den Stall und behaupten, es sei seines.
  44. Wir stellen fest, dass die anderen auch tote Pferde reiten und erklären dies zum Normalzustand!
  45. Wir ändern die Anforderung von „reiten“ in „bewegen“ und erteilen einen neuen Entwicklungsauftrag.
  46. Wir wetten, dass das Vieh nur simuliert!
  47. Wenn man das tote Pferd schon nicht reiten kann, dann kann es zumindest eine Kutsche ziehen!
  48. Wir vergrößern den Verantwortungsbereich für tote Pferde.
  49. Wir strukturieren um, damit ein anderer Bereich das tote Pferd bekommt.
  50. Wir steigen ab.

(1) Wolfgang Schmidbauer. Die hilflosen Helfer. Über die seelische Problematik der helfenden Berufe. Siehe Auszüge bei Google Books: https://books.google.de/books?id=QH16DwAAQBAJ&pg=PT2&hl=de&source=gbs_toc_r&cad=2#v=onepage&q&f=false

(2) https://gesundheitskurse-rhein-main.de/50-wege-ein-totes-pferd-zu-reiten