Lösungsorientierte Fragen

Fragetechnik – Ausnahmefragen

Immer gilt in Verbindung mit einem Problem, einem Symptom nie.

Wenn Menschen Probleme haben, erleben und vermitteln sie häufig, dass es immer so ist.

Sinn der Ausnahmefragen ist es, genau zu „ermitteln“, wann es – etwas – anders ist.

Menschen beschreiben ihre Probleme darüber hinaus häufig als ein Geschehen, das außerhalb ihrer Kontrolle und Einflußmöglichkeiten liegt. („ES-Haftigkeit“).

Um etwas zu verändern, sollte die BeraterIn die KlientIn dabei unterstützen, sich von dieser „ES-Haftigkeit“ fortzuentwickeln, um Kontrolle über ihr Verhalten zu bekommen.

Aus ES wird ICH und aus es geschieht wird ich tue / mache /handle.

Mögliche Fragebeispiele

Was ist anders, wenn Sie weniger mit Ihren Kindern schimpfen, sondern … ?

Wie war das, als Sie es das letzte Mal geschafft haben, ruhiger mit Ihrer Tochter zu sprechen?

Was könnten Sie machen, damit das beim nächsten Mal wieder gelingt?

Wann hast Du Dich gut konzentrieren können? Was genau war dann anders?

Anmerkung

 Wichtig für die Beraterin ist es, sich Zeit zu nehmen und freundlich und ausgiebig nachzufragen!


Fragetechnik – Hypothetische Fragen über die Zukunft

Diese Art des Fragens eignet sich sehr gut, um alle möglichen Situation gedanklich durchzuspielen. Durch das „nur angenommene“ der Situation lassen sich Angstgefühle und Bedenken reduzieren.

Sie trägt auch dazu bei, sich konstruktiv auf wiederkehrende Problemsituationen einzustellen.

Sie enthalten darüber hinaus die versteckte Botschaft, daß der jetzt vorhandene Zustand bewältigt werden kann.

  • Wenn Sie Ihrem angestrebten Ziel näher gekommen wären, wer glauben Sie, würde es als erste/r bemerken?
  • Angenommen Sie haben es geschafft, Ihr Problem zu bewältigen – was würden Sie
  • tun, wenn es erneut auftritt?
  • Angenommen X hätte sich erledigt, wie würden dann Deine Freunde, Deine Eltern, die LehrerInnen sich verhalten?

Fragetechnik – Ressourcenorientierte Fragen

Diese Fragen dienen dazu, im Augenblick nicht erkennbare Ressourcen ins Blickfeld zu nehmen (sowohl bei den Klienten selbst als auch bei den für sie relevanten anderen Personen und Systemen).

  • Was funktioniert gut bei Ihnen, was gelingt Ihnen (z.B. Freizeit, Arbeit, Kontakte)?
  • Was läuft gut in der Familie?
  • Wenn Ihr Mann / Ihre Frau mit Kollegen und Kolleginnen zusammen ist, was, glauben Sie, schätzen diese an ihm / an ihr?
  • Was kannst Du gut, was klappt gut bei Dir. Was bei Deinen Geschwistern?
  • Was würde Dein bester Freund / Deine beste Freundin sagen, was mit Dir Spaß macht?

 Fragetechnik – Bewältigungsfragen

 Bewältigungsfragen knüpfen an positiv gelöste Situationen in der Vergangenheit an.

  • Wie haben Sie früher schwierige Situationen bewältigt? Was können Sie davon für jetzt, für die Zukunft übernehmen?
  • Was hat Ihnen die Kraft, die Energie, die Hoffnung gegeben?
  • Wer oder was war dabei hilfreich?
  • Und wer oder was nicht?

Fragetechnik – Skalierungsfragen

Skalierungsfragen können bei allen möglichen Themen angewandt und bei mehreren Familienmitgliedern miteinander verglichen werden, um Übereinstimmungen und Unterschiede zu erkennen.

Beispielhafte Themenbereiche sind: Problemlösungskompetenz, Motivation, Selbstachtung, Beurteilung von Fortschritten, Einschätzung der Beziehungen im System …etc.

Die Frage muß verständlich und präzise gestellt werden.

Die Skala kann von

  • 0 – 10              oder von
  • 0 – 100 %       vorgegeben werden,

wobei 0 die ungünstigste und 10 bzw. 100 % die beste Situation darstellt.

Die Skala kann auch auf einer Linie, einem Lineal oder ähnlichem visualisiert werden.

Beispiele

  • Wenn Sie Ihren momentanen Stand auf dem Weg zur Erreichung Ihres Zieles auf einer Skala von 0 – 10 eintragen würden, wo würden Sie das tun?
  • Wenn Du die Verständigung zwischen Deinen Eltern und Dir auf einer Skala von
  • 0 – 10 eintragen würdest, welchen Punkt würdest zu wählen und erreichen wollen?

Fragetechnik – Zielfragen

  1. Ziele sollen für Klienten bedeutsam sein
  2. Ziele sollen klein sein
  3. Ziele sollen konkret, präzise und verhaltensbezogen sein
  4. Ziele sollen eher das Vorhandensein als die Abwesenheit von etwas zum Ausdruck bringen
  5. Ziele sollen eher einen Anfang als ein Ende beschreiben
  6. Ziele müssen im Lebenskontext des Klienten realistisch und erreichbar sein