Zum Üben von Reframing eignen sich die in Anlehnung an Insoo Kim Berg entwickelten sechs Schritte:

  1. Auf welche Weise interpretieren Sie augenblicklich das unerwünschte Verhalten des Symptomträgers und der übrigen Familienmitglieder?
  2. Üben Sie sich darin, dieses Verhalten mit einer Reihe alternativer Interpretationen zu versehen.
  3. Wählen Sie eine dieser Interpretationen, die Ihnen am glaubwürdigsten erscheint und am besten zum Denk- und Verhaltensziel des Symptomträgers und der anderen Familienmitglieder paßt.
  4. Legen Sie sich in Gedanken eine Formulierung zurecht, die eine neue positive Interpretation darstellt.
  5. Bieten Sie diese Formulierung, d.h. dieses erweiterte Deutungsmuster, den Klientlnnen an.
  6. An der Reaktion der Beteiligten können Sie erkennen, ob Ihre Umdeutung ankommt oder nicht. Eine stimmige Umdeutung löst eine sichtbare Veränderung aus. Es gibt unterschiedliche Reaktionen: Viele sind überrascht, schockiert oder amüsiert, fangen an zu lachen oder haben ein „Aha-Erlebnis“. Solche Reaktionen zeigen an, daß Sie es gut getroffen haben.

Insoo Kim Berg, Lösungen Schritt für Schritt, 1995