Wirkung „positiver“ Suggestion

Wenn die positiven Seiten einer Person angesprochen werden, dann kann ein Prozeß in Gang kommen, dann beginnt sie Endorphine zu produzieren und es werden Verstärkerstrukturen im Gehirn aktiviert, die über den Neurotransmitter Dopamin erregt werden.

  • Es entsteht positive Erregung (Spontaneität) und gehemmt werden Streß- und Angstgefühle
  • Die Person filtert ihre Umgebung positiver als vorher. Sie sieht Sie z. B. nun in einem günstigeren Licht, Sie selbst werden ihr angenehmer.
  • Das Hirnstrommuster verändert sich in Richtung Alpha-Wellentätigkeit und nähert sich einem Bereich, der für optimales Lernen bekannt ist.
  • Das Vertrauen in den Sender der positiven Botschaft steigt und damit wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, daß alles andere, was der Sender mitteilt, ebenfalls akzeptiert wird – die Lernbereitschaft steigt.
  • Der Empfänger der positiven Botschaft wird seine Meinung über den Sender aus verständlichen Gründen nicht für sich behalten wollen und wird andere informieren.
  • Der Prozeß nähert sich wieder seinem Anfangspunkt, die Schleife schließt sich: Sie werden von anderen geschätzt und schätzen sich deswegen selber günstiger ein und können deswegen leichter, authentisch und assoziiert positive Botschaften abschicken, die nun eben auch nonverbal stimmig sind.

Wirkung negativer Kommunikation aus dem Kindergarten:

  • Max und Andreas jetzt ist aber Schluß mit dem Gematsche.
  • Tobias Du sollst Annika nicht ärgern.
  • Also Mark, ich sage Dir heute nicht noch 10 mal, daß Du …
  • Dennis, was machst Du mit dem Spielzeug da?
  • Ihr wißt doch, daß Ihr da nicht hochfahren dürft.
  • Hubert nicht so hoch werfen.
  • Dominique hör endlich damit auf, den Ball gegen das Tor zu donnern.
  • Hört auf damit zu werfen.

Tante Jackie zum 3jährigen Julian, der sich gerade eine chinesische Klangkugel aus dem Regal genommen hatte: Aber nicht die Kugel in den Mund stecken! (Bis zu dieser Bemerkung war Julian noch nicht auf die Idee gekommen, daß man die Kugel auch in den Mund stecken könnte …)

Auf einem Spaziergang mit unserem Hund treffen wir andere Hundebesitzer mit ihrem Liebling: Hasso jetzt aber nicht wieder die Leute anspringen … Schwapp war meine Hose für die Wäsche reif.

Fehlerorientierung oder zielorientiert

Schau nicht her!

Unsere Sprache enthält in vielen Redewendungen ja oft sehr viel Weisheit. Um so erstaunlicher ist es, wie fehlerorientiert unsere Sprache mitunter konstruiert ist. So müssen wir uns manchmal erst einen Hund anschaffen und dann auf den Hundeplatz gehen, um zielorientierte Kommunikation zu lernen, denn mit Negationen kann ich meinem Hund Nele nun überhaupt nicht kommen.

Ich sage: Mach nicht sitz – und sie setzt sich hin. Ich sage: Lauf nicht los – und sie legt einen Sprintstart hin.

Ich sage: Schau nicht her – und sie schaut mich an. Ich sage: zieh nicht so (an der Leine) oder Du blöder Hund oder Bell mal weniger und sie weiß überhaupt nicht, was ich meine.

Nun sollen wir unsere Kinder, unsere Kunden, unsere Klienten und Patienten oder überhaupt andere Menschen ja doch nicht wie Hunde behandeln, aber bitte doch auch nicht schlechter! Die kommunikativen Basics, die für ein Hundegehirn gut und zielführend wirken, sollten doch wohl erst recht auch für menschliche Gehirne gut und wohltuend sein. Deshalb hier noch einmal die wesentlichen Kategorien:

  1. das Spiel mit den Negationen: Mach dieses nicht – mach jenes nicht;
  2. der Gebrauch von Streßworten: das ist aber schwierig; Du hast es aber schwer;
  3. die Verschreibung von Amnesie: bitte vergiss nicht das Buch mitzubringen;
  4. Verwirrung erzeugen: Du hörst mir nicht zu; Du schaust mich nicht an;
  5. Mißerfolge vorprogrammieren: ich will weniger essen; Du solltest mal dran denken.

Es gibt etliche professionelle Bereiche in denen zielorientierte Kommunikation genutzt wird, z. B. in Verkäufertrainings, in der Entwicklung zielorientierter Geschäftsprozesse oder im Sport.

 

Fortsetzung folgt …