Wenn ich reframe, stelle, setze ich einen Inhalt oder eine Beziehung in einen anderen Rahmen oder in denselben Rahmen und neues Bild (Inhalt), wodurch ein überraschender Effekt entstehen kann.
Humor und viele Witze beruhen auf diesem Vorgehen:
Ein Häschen-Witz
Eine Giraffe und ein Häschen unterhalten sich. Sagt die Giraffe: „Häschen, wenn du wüsstest, wie schön das ist, einen langen Hals zu haben. Das ist sooo toll! Jedes leckere Blatt, das ich esse, wandert langsam meinen langen Hals hinunter und ich genieße diese Köstlichkeit sooo lange.“
Das Häschen guckt die Giraffe ausdruckslos an.
„Und erst im Sommer, Häschen, ich sag dir, das kühle Wasser ist so köstlich erfrischend, wenn es langsam meinen langen Hals hinunter gleitet. Das ist soooo schön, einfach toll einen so langen Hals zu haben. Häschen, kannst du dir das vorstellen!?“
Häschen ohne Regungen: „Schon mal gekotzt?“
Hier besteht die erste „Rahmung“ darin, daß die Giraffe die pointierte Beschreibung (Inhaltsaspekt) des Nahrungsweges durch ihren Hals von oben nach unten nutzt, um das Häschen neidisch zu machen (Beziehungsaspekt). Im Hörer oder Leser entsteht zunächst die Erwartung, das Häschen werde ihrendwie auf der Beziehungsebene in Bezug auf den Neid antworten.
Die zweite „Rahmung“ besteht nun aber nicht im Austausch durch einen neuen Rahmen beim selben Bild, sondern daß im selben Rahmen (Giraffenhals) der bisherige Inhalt (leckere Nahrung) durch ein neues Bild, einen neuen Inhalt ersetzt wird (verdaute Nahrung).
Das Häschen antwortet also überraschender Weise statt auf der Beziehungsebene mit dem Inhaltsaspekt und im Unterschied zur Ausführlichkeit der Giraffe kurz und knapp.
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